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Wieviele Kollegen ich tatsächlich Probe geritten habe, weiß nur ich allein. Konnte aber einer seine Klappe nicht halten, wurde auf dem Gehöft sofort ein Riesen – Skandal daraus gemacht, und das hab ich nie verstanden. Nicht mal, als ich eine von nur sieben Frauen in der Belegschaft war. Dass man sich im Fahrdienst verliebt ist das plausibelste überhaupt.

Wir verbringen acht bis zehn Stunden täglich bei der Arbeit, ganz zu schweigen von echt knappen Übergängen zwischen den Diensten und Frei, wenn der Großteil der Welt arbeiten geht. Die gängige Freizeitgestaltung muss man opfern, wenn man den Beruf wirklich liebt und ihn langfristig ausüben möchte. So manche Freundschaften und Beziehungen zerbrechen daran.

Außerdem kann man im Fahrdienst wunderbar beobachten, wie die anderen Kollegen so ticken. Wenns mal stressig wird, wer ist ne coole Sau und wer stimmt ein Klagelied an? Und Kollegen die einem nicht passen, kann man noch wunderbarer aus dem Weg gehen. Aus BVG – fernen Liebschaften weiß ich, dass man unsere täglichen Schwierigkeiten kaum jemandem rüberbringen kann, der nicht selbst Busfahrer ist. Darüber einen Witz machen – oft unmöglich, ohne zu erklären. Und dann ist es eben kein Witz mehr.

Eine Hierarchie, welche schwierig werden könnte, sollte man sich auf Dauer vielleicht doch nicht so geil finden, gibt’s zwischen uns auch nicht.

Also? Weil wir UNS lieben!